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Künstler: Unearth

Album: III: In the eyes of fire

Erscheinungsjahr: 2006

Anspieltipp: March of the mutes

Autor: Markus

Album Numero drei aus dem Hause Unearth wurde nicht nur von der exponentiell anwachsenden Metalcore Gemeinde, sondern auch von zahlreichen Freunden des melodischen Todesbleis sehnsüchtig erwartet, stellte der vor zwei Jahren ins Rennen geschickte Vorgänger „The oncoming storm“ doch die perfekte Melange aus beiden Subgenres dar und ließ Fans beider Lager gleichermaßen in Verzückung geraten. Selten zuvor war es einer Formation in derart beeindruckender Manier gelungen, hochmelodische Gitarrenriffs mit einer gewaltigen Portion Härte, sinnvollen Breaks und großartigem Songwriting zu kombinieren. Kein Wunder, dass die Erwartungen an „III: In the eyes of fire“ groß waren. Einhergehend mit den Hoffnungen auf ein weiteres Killeralbum im Stile des Vorgängers, hegte die Anhängerschaft der Band allerdings auch die Befürchtung, Unearth würden angesichts der nicht zu knappen Verkaufszahlen von „The oncoming storm“ in seichtere Gefilde abdriften und ihren Stil hinsichtlich kommerziellerer Songstrukturen modifizieren. Dieser Befürchtung kann  nun der Wind aus den Segeln genommen werden, denn das Drittwerk der Formation aus Massachusetts setzt den auf dem Vorgänger eingeschlagenen Weg über weite Strecken konsequent fort. Lediglich die Hardcore Elemente im Sound der Amis wurden etwas weiter in den Hintergrund verfrachtet, was den insgesamt neun um ein Instrumental ergänzten Stücken jedoch nichts von ihrer unbändigen Power raubt.

Auch anno 2006 haben Unearth es nicht nötig, cleane Gesänge oder Mitsingpassagen in ihre Kompositionen einzubauen. Stattdessen leben die einzelnen Stücke der fünfköpfigen Mannschaft aus den vereinigten Staaten nach wie vor von überirdischem Breitwand-Riffing, harmonischen Gitarrenläufen und exzellent platzierten Moshparts. All diese Versatzstücke kann man bereits im mächtigen Opener „This glorious nightmare“ nachhören, welcher nicht nur zu den eingängigsten Tracks auf „III: In the eyes of fire“ gehört, sondern auch äußerst treffend auf den Punkt bringt, wie zeitgemäßer Schwermetall im 21. Jahrhundert zu klingen hat. Sich irgendwo in der Schnittmenge solch illustrer Bands wie Slayer, Pantera oder auch Earth crisis befindend, vollbringen Unearth auf ihrem Drittwerk das Kunststück die besten Elemente aus Hardcore und Metal zu vermischen, ohne dabei gesichtslos zu agieren und sich in die lange Schar bedeutungsloser Formationen im derzeit überschwemmten Metalcore Genre einzureihen. Stücke wie das ultramelodiös arrangierte und vorab ins Internet gestellte „Giles“, der faszinierende Nackenbrecher „March of the mutes“ oder das mit einem tollen Solo ausgestattete „So it goes“ untermauern mit Nachdruck den Ausnahmestatus des brillanten Quintetts und dürften die Konzerthallen rund um den Erdball mit Leichtigkeit zum kochen bringen. Sogar das den Longplayer beendende Instrumental „Big bear and the hour of chaos“ weiß aufgrund von unkonventionellen Ideen (z. B. den Einsatz eines Pianos) zu gefallen und setzt einen idealen Schlusspunkt unter ein Album, das nicht nur den haushohen Erwartungen der Fangemeinde standhält, sondern die Band auch ein gutes Stück auf der Karriereleiter nach oben bringen sollte.

Produziert wurde das gut dreiviertelstündige Langeisen von Terry Date, welcher in der Vergangenheit durch exzellente Arbeiten für Soundgarden, White zombie oder die Deftones in den Fokus der Öffentlichkeit geriet. Selbiger hat „III: In the eyes of fire“ einen gleichsam wuchtige wie transparente Klangverpackung verpasst, welche den ohnehin schon fantastischen Kompositionen das Sahnehäubchen aufsetzt und Unearth auch produktionstechnisch an die Spitze der New Wave of American Metal Bewegung bugsiert. Ganz in der Tradition jüngster Metal Blade Veröffentlichungen kommt die limitierte Erstauflage des Albums im Übrigen mit einer Bonus-DVD daher, auf welcher es neben einem Making-of der Platte, auch diverse Livemitschnitte der Sounds of the underground-Tour zu sehen gibt. Wer jetzt immer noch nicht zugreift, ist selber Schuld.

 

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